Rogoff prophezeit Eurozone böses Ende

Die Eurozone benötige dringend Reformen und eine strukturelle Überholung. Diese Veränderungen sollten jedoch nicht zu einer zusätzlichen Ausweitung der Liquidität an den Märkten – oder besser bekannt als Quantitative Easing – führen, wie der ehemalige Chefökonom des IWF Kenneth Rogoff ausführte. Während die EZB den Geschäftsbanken bislang noch nicht direkt Vermögenswerte mit frisch gedrucktem Geld abgekauft habe, wie es die US-Fed beschloss, um die amerikanische Wirtschaft zu stimulieren, seien ähnliche Maßnahmen ergriffen worden, indem den Euro-Banken billige Kredite mit dreijähriger Laufzeit zur Verfügung gestellt wurden.

Europas Politiker fürchten das Treffen harter Entscheidungen

Auch in Europa drucke man nun Geld, wohingegen die Erfolgsaussichten minimal seien, wie Rogoff gegenüber cnbc.com erklärte. Er sei der Ansicht, dass die EZB Geld drucke, um Zeit zu erkaufen. Dies gehe zwar für eine Weile gut, werde im Endeffekt allerdings ein hässliches Ende nehmen. Die Bereitstellung der dreijährigen Kredite habe die Kreditkonditionen in der Eurozone ein wenig verbessert, generell sei dies alles jedoch viel zu wenig, so Rogoff. Europa sei von einer Lösung seiner Staatsschuldenkriese noch meilenweit entfernt. Was nun gebraucht werde, sei eine neue Verfassung, die tiefgreifende Restrukturierungen erlaube. Es gehe in diesem Kontext nicht nur um das hoch überschuldete Griechenland, sondern die Situation sei weitaus tiefgreifender, wie Rogoff anführte. Im Hinblick auf die Lage in den USA erklärte Rogoff, dass sich deren heimische Wirtschaft im Jahr 2011 besser hätte entwickeln können, was zeige, dass Land noch nicht über den Berg sei. Trotz positiven Wachstums reichten die Anstrengungen bei weitem nicht, um die US-Arbeitslosenquote signifikant zu senken. Die Lage sei jedoch besser als in Europa.

Europe

Die amerikanische Federal Reserve hat bislang $2,3 Billionen an Vermögenswerten im Zuge ihres Quantitative Easing Programms von den Geschäftsbanken aufgekauft, während die offiziellen Repräsentanten der EZB drauf insistieren, dass die Statuten der Zentralbank sie davon abhielten, ähnliche Maßnahmen einzuleiten. Einige Offizielle der EZB teilten mit, dass sich die europäische Wirtschaft auf dem Weg einer Erholung befinde und aus diesem Grunde keine Genesungsspritze in Form von direkten Vermögenswertankäufen benötige. Des Weiteren wurde darauf hingewiesen, dass globale Investoren wieder mehr Vertrauen in die Zukunft des Kontinents gefasst hätten. Laut seines persönlichen Eindrucks habe die Psychologie der Märkte seit Dezember des letzten Jahres begonnen, sich zu verändern, wie EZB-Vorstandsmitglied Jose Manuel Gonzalez-Paramo erklärte. Die Puzzleteile fügten sich an ihren Platz, was nicht nur für einzelne Staaten, sondern für die gesamte Eurozone gelte. Analysten und Kritiker rätseln seitdem über diese Aussagen, nachdem die Weltbank in ihrem Bericht zum vierten Quartal die Mutmaßung anstellte, dass sich Europa bereits wieder in einer Rezession befinde. Laut Rogoff werde ein derartiger Zweckoptimismus nicht dazu beitragen, die immensen Probleme der Eurozone zu lösen. Vielmehr müsse die Politik ihre Hausaufgaben machen und Entscheidung treffen, die allgemein weh täten. Staatdessen würden die Probleme vor sich hergeschoben, wodurch sich die Lage letztendlich immer mehr zuspitze.

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