Thailand: Soldaten eröffnen Feuer – Bürgerkrieg droht

Dutzende Personen wurden verletzt, nachdem thailändische Armeetruppen das Feuer auf die Demonstranten eröffneten, die sich in der Hauptstadt Bangkok in weitläufigen Protesten gegen die Regierung des Landes zusammen geschlossen hatten. Beide sich oppositionell gegenüber stehenden Parteien stießen auf einer der Hauptstraßen zusammen, die das Zentrum Bangkoks mit den nördlichen Vororten verbindet. Die Hauptverkehrsader wurde zuvor von Sicherheitsdiensten unter Einsatz von Stacheldraht blockiert. Damit zeichnet sich in Thailand definitiv der Ausbruch eines Bürgerkriegs ab, nachdem das Land seit Jahren in zwei sich politisch feindlich gegenüber stehende Lager gespalten ist.

Die den so genannten Rothemden angehörigen Demonstranten, die Teile der Hauptstadt durch ihre seit Wochen anhaltenden Proteste lahm gelegt hatten, um die Regierung des Landes zu stürzen, der sie vorwerfen, illegitim ins Amt gekommen zu sein, hatten angekündigt, ihre Proteste auszuweiten. Damit zwangen sie das Militär ihnen Einhalt zu gebieten, nachdem hunderte Protestler auf Motorrädern und Pickup Geländewagen sich aufmachten, um sich in einem der Vororte Bangkoks zu versammeln. Entlang der Vibhavadi-Rangsit Straße feuerten spezielle Einsatzkommandos der Armee mehrmals in die Luft, um die Demonstranten wieder zurück zu drängen, allerdings versuchten mehrere von ihnen, die aufgebaute Stacheldrahtumzäunung zu durchbrechen, was die Truppen dazu veranlasst habe, ihre Gewehre in Anschlag zu bringen und direkt auf die Demonstranten zu schießen, die in dem ihnen entgegen kommenden Verkehr versuchten, Deckung zu finden. Die Polizei verschanzte sich hinter Deckung gebenden Schildern, während die Waffen anlegenden Soldaten Positionen hinter Betonpfeilern einnahmen. Die Konfrontationen seien chaotisch verlaufen und ab einem gewissen Zeitpunkt hätten die Sicherheitsdienste das Feuer auf eine Gruppe von Armmetruppen eröffnet, die sich ihnen auf Motorrädern genähert hätten. Alles habe nach einem Unfall ausgesehen, obwohl Teile der Sicherheitsdienste beschuldigt worden seien, sich auf die Seite der Protestler geschlagen zu haben.

Zusatz: Erster thailändischer Soldat ist gefallen

Anm.: Man darf gespannt beobachten, wie sich diese Ereignisse auf den Süden Thailands auswirken werden, in dem die muslimische Minderheit seit Jahren klein gehalten wird, um deren sezessionistische Bestrebungen in Schach zu halten. Sollte es tatsächlich zum Ausbruch eines Bürgerkriegs in Thailand kommen, kann das schnell dazu führen, dass das Land in drei Teile auseinander fällt und der Konflikt sich überdies auf angrenzende Länder ausweitet. Noch ist es jedoch nicht so weit. Doch eine politische Einigung scheint insbesondere nach den heutigen Ereignissen weiter in die Ferne gerückt zu sein als jemals zuvor!

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